Internationale Wochen gegen Rassismus, vom 6. bis 24. März

Internationale Wochen gegen Rassismus, vom 6. bis 24. März

Liebe Mitmenschen in Siegen,
gemeinsam mit Euch möchten wir, das Netzwerk gegen Diskriminierung Siegen, während der diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus, vom 6. bis 24. März, ein Zeichen für Vielfalt in unserer Stadt setzen.
Das diesjährige Motto lautet „Menschenrechte für alle“.
Wir wollen uns aktiv gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit einsetzen und gleichzeitig die Vielfalt in unserer Stadt zeigen.

Zum Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März 2024 laden wir euch deshalb herzlich ein, Teil unserer Fotoaktion „Wir alle sind Siegen!“ zu werden.
Kommt zwischen 12.00 und 16.00 Uhr an unserem Stand auf der Siegbrücke vorbei (gegenüber von dm). Hier könnt ihr mithilfe einer Fotobox Bilder von euch schießen.

Macht mit! Egal ob als Einzelperson, Organisation, Verein, Jugendzentrum, Schule etc.

Mitmachen ist ganz einfach: Kommt am Stand vorbei oder schickt uns bis zum 31. 03. 2024 ein Foto von euch
und eine Einwilligungserklärung zur Nutzung deines Bildes an folgende E-Mail wir-sind-siegen@kunden.lh-mt.de.
Schnappt euch euer Handy oder eine professionelle Kamera und macht Selfies oder lasst euch fotografieren.
Wichtig ist nur, dass ihr euch vor einem weißen Hintergrund zeigt und dass ihr euren Kopf und eure Schultern fotografiert – ansonsten gilt: lasst eurer Kreativität freien Lauf!

Aus den gesammelten Fotos wird ein Video entstehen, das zeigt: „Wir alle sind Siegen!“.
Das Video könnt ihr zu den Interkulturellen Tagen im September sehen.
Wer weiß, vielleicht entdeckt ihr sogar euer eigenes Gesicht mitten in unserer Stadt wieder.

Lasst uns gemeinsam zeigen, dass Vielfalt unsere Stärke ist!

Nachhaltiger Umgang mit Essen in Schulmensen: Pilotprojekt „Essen retten“ an zwei Siegener Schulen gestartet

Nachhaltiger Umgang mit Essen in Schulmensen: Pilotprojekt „Essen retten“ an zwei Siegener Schulen gestartet

(wS/si) Siegen 27.02.2024
 
Die Mitarbeiterin der Mensa der Obenstruthschule stellt eine große Ausgabeschale mit dampfenden Hackbällchen auf die Ausgabetheke: Das heute übriggebliebene Mittagessen – Hackbällchen und Nudeln – wird gleich von den „Essensrettern“ abgeholt. Die Essensretter der Initiative „Foodsharing“ und des Caterers Cucina holen übriggebliebene Mahlzeiten aus der Schulmensa ab, jeden Schultag – wenn es etwas zu „retten“ gibt – ab 14.00 Uhr. Sie gehören zum Pilotprojekt „Essen retten“, das vor einigen Wochen an zwei Siegener Grundschulen, der Birlenbacher Schule in Geisweid sowie der Obenstruthschule, gestartet ist.

Ziel des Projektes ist es, nicht ausgegebene Mahlzeiten in den Schulmensen weiter zu verwenden und somit einen nachhaltigeren Umgang mit den Lebensmitteln zu schaffen.

Bürgermeister Steffen Mues lobt das Projekt: „Mir liegt ein verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln am Herzen. Daher freue ich mich sehr, dass der Verein VAKS die Initiative an den beiden Schulen ins Leben gerufen hat“. Die Organisatoren würden sich freuen, wenn sich weitere Schulen dem Pilotprojekt anschließen.

Im März 2023 präsentierte der Verein für soziale Arbeit & Kultur Südwestfalen e.V. (VAKS) der Stadt Siegen den Projektentwurf. VAKS ist der Maßnahmenträger der beiden Grundschulen, die am Projekt teilnehmen und organisiert die Mittagessen dort. Die städtische Schulverwaltung prüfte die Idee und bewilligte im Mai 2023 das Projekt unter einigen Auflagen an den zwei Siegener Grundschulen.
Dazu gehört, dass das Einverständnis zur Abgabe von Mittagessen an Dritte von den Eltern eingeholt werden muss. Diese Einwilligung wird im Rahmen der Anmeldung der Kinder zum Mittagessen abgefragt. Eltern erhalten zudem die Möglichkeit, nicht rechtzeitig abbestellte Mahlzeiten, beispielsweise aufgrund kurzfristiger Erkrankungen ihrer Kinder, selbst abzuholen.
Kooperationspartner zur Essensabholung des übrig gebliebenen Essens ist die Siegener Gruppe von Foodsharing. Sie holen täglich an den beiden Standorten das Essen ab. Auch die Schulleitungen begrüßen das Projekt. Sabine Wilker, Schulleiterin der Obenstruthschule: „Wir loben die sehr gute Zusammenarbeit mit den Foodsharern und sind begeistert vom reibungslosen und unkomplizierten Ablauf. So können wir als Schulgemeinde einen wertvollen und ressourcenschonenden Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.“
Mensa in der Obenstruthschule
 

Foto:

VAKS-Geschäftsführer Michael Groß, Bürgermeister Steffen Mues, Rektorin Sabine Wilker sowie Mitarbeitende der Obenstruthschule u. Birlenbacher Grundschule, Foodsharing und Cucina (v.l.) bei der Abholung des Essens in der Schulmensa.
(Foto: Stadt Siegen)
Was bringt die Bezahlcard für Flüchtlinge?

Was bringt die Bezahlcard für Flüchtlinge?

PLASTIK STATT BARGELD FÜR FLÜCHTLINGE: DIE STADT SIEGEN WILL SICH EINER NRW-LÖSUNG ANSCHLIESSEN UND KEINE EIGENEN MODELLE ENTWICKELN.

SYMBOLFOTO: DPA

Die Diskussion um bargeldlose Versorgung von Flüchtlingen kommt in der Region an. Zuständig für die Ausgabe sind die Kommunen. Die Kritik am Projekt ist absehbar

Siegener Zeitung – DIENSTAG 13. FEBRUAR 2024

Was bringt die Bezahlcard für Flüchtlinge?

Die Diskussion um bargeldlose Versorgung von Flüchtlingen kommt in der Region an. Zuständig für die Ausgabe sind die Kommunen. Die Kritik am Projekt ist absehbar

Von Raimund Hellwig

SIEGEN. Hannover hat sie eingeführt, der Ortenaukreis ebenso und der Landkreis Greiz meldet bereits, dass einige Flüchtlinge den Kreis verlassen haben, nachdem die Bezahlkarte für Flüchtlinge dort Standard wurde. Nachdem sich Ende Januar auch die Bundesländer und der Bund geeinigt haben, geht die Diskussion erst richtig los, doch der eigentliche Effekt könnte möglicherweise nur schwer erreicht werden.
Zuletzt wollte die Kreistagsfraktion „Wir Bürger“ wissen, ob auch der Kreis Siegen-Wittgenstein die Geldkarte für Flüchtlinge einsetzen wird. Zuständig sind jedoch die Kommunen.

Die Gründe für die Umstellung der Geldleistungen auf Karten sind vielfältig. Immer wieder genannt wird die Vereinfachung des Auszahlungsverfahrens in den Ämtern; vermieden werden soll auch, dass Flüchtlinge einen Teil des Geldes in ihre Heimatländer überweisen.
Alleinstehende Flüchtlinge haben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz Anspruch auf 460 Euro für den persönlichen Bedarf, bei Familien sind die Sätze entsprechend anders. Ein Teil dieser Leistung kann schon jetzt auch in Sachleistungen ausgezahlt werden. Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften bekommen in der Regel noch weniger Geld. Ausgezahlt werden zwischen 100 und 200 Euro als Taschengeld.
Inzwischen gibt es bereits Anbieter, die in Sachen Geldkarten mit den Kommunen kooperieren. Die Unternehmen wollen gezielt den Markt der Digitalisierung von Sozialleistungen bedienen und erschließen sich jetzt ein neues Tätigkeitsfeld.
Ob alle Ziele erreicht werden, ist dagegen eher fraglich. Der Verwaltungsaufwand bei der Auszahlung von Bargeld und dem beim Aufladen der Geldkarte ist, abgesehen von notwendigen Sicherheitsvorkehrungen, vergleichbar. Ob man Flüchtlinge auf diesem Weg daran hindert, Sachleistungen in Geld umzuwandeln, ist allerdings fraglich. Geldflüsse aus Deutschland sind für die Familien vieler Flüchtlinge oft unverzichtbar, viele Flüchtlinge sparen sich jeden Cent vom Munde ab, um Geld in ihre Heimat zu überweisen. Die Kartenlösung könnte auch leicht umgangen werden.

Migranten überweisen alljährlich Milliarden Euro in ihre Heimatländer, um dort ihre Familien zu unterstützen. Die Bundesbank hat für 2022 einen Betrag von 6 Milliarden Euro ermittelt. Größte Empfängerländer sind Polen (557 Millionen), Rumänien (659 Millionen) und Italien mit 395 Millionen Euro. Die deutschen Türken überwiesen 2022 848 Millionen Euro. Die klassischen Flüchtlingsherkunftsländer Syrien (407 Millionen), Irak (120 Millionen) und Afghanistan (162 Millionen Euro) profitieren ebenfalls erheblich. Tatsächlich sind viele Familien von Migranten auf die Überweisungen aus Deutschland angewiesen. 360 Millionen Euro flossen aus Deutschland in die Ukraine.
Eine afrikanische Migrantin schildert ihre Situation so: „Ich unterstütze meine Eltern, ohne meine Überweisungen können meine Brüder nicht weiter studieren.“ Sie brach ihre Schulausbildung ab, um eine Stelle zu suchen. Kein Einzelfall: Die Zahlen der Bundesbank weisen für alle großen Empfängerländer steigende Tendenz auf. Dies entspricht der zunehmenden Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt.
Nicht arbeitsberechtigte Flüchtlinge – die Zielgruppe für die Bezahlcard – überweisen ebenfalls oft, wenn auch nicht so viel wie arbeitende Migranten.
Die Bezahlcard dürfte daran nicht viel ändern. „Dann kaufe ich eben Tabak oder Alkohol mit der Card“, sagt ein Flüchtling aus einer Unterkunft, „verkaufe die Ware weiter und kann dann trotzdem Geld an die Familie schicken.“ Die Familie hatte für die Finanzierung der Flucht zusammengelegt und ist auf die Unterstützung aus Deutschland angewiesen.
Der Verein für Soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen (VAKS) berät seit vielen Jahren Flüchtlinge in der Region. Geschäftsführer Michael Groß ist skeptisch, was die Sinnhaftigkeit angeht: „Mündig machen und integrieren ist das Ziel, und dann schafft man eine Sonderregel nach der anderen.
Das können wir ohne eine wirklich harte Begründung so nicht gutheißen“.
Letztlich führe man solche Dinge dann ein, wenn man Missbrauch unterstelle. „Aber da kann man nicht die ganze Gruppe in Haftung nehmen“, so Groß.
Die Stadt Siegen will sich einer NRW-Lösung anschließen und keine eigenen Modelle entwickeln, erläutert Sozialdezernent Andree Schmidt auf Anfrage. Der NRW-Städtetag hat sich inzwischen für eine flächendeckende, verbindliche Einführung in NRW ausgesprochen. Bis Sommer soll die Karte kommen – leicht, preiswert und ohne großen Verwaltungsaufwand zu handhaben. Immerhin kosten die Geldkarten nicht allzu viel: pro Stück zwischen 3 und 6 Euro, für eine Aufladung der Karte wird 1 Euro fällig.

„Man kann nicht eine ganze Gruppe in Gesamthaftung nehmen“.
Michael Groß
Geschäftsführer des VAKS

Nie wieder ist jetzt!

Nie wieder ist jetzt!

Kundgebung gegen die rassistischen Deportationspläne und den Neujahrsempfang der AfD

Auch wir, der Verein für soziale Arbeit & Kultur Südwestfalen e.V., unterstützen wie viele Organisationen aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein, den Aufruf zur Kundgebung am Donnerstag, den 25.01.2024 um 17:30 Uhr, auf dem Bismarckplatz in Siegen-Weidenau.
Wir bitten Freund*innen und Mitarbeiter*innen des Vereins an der Kundgebung beizuwohnen und freuen uns über eine große Teilnahme.

Unsere langjährige Mitarbeiterin Nahid Yahyai geht in den Ruhestand

Unsere langjährige Mitarbeiterin Nahid Yahyai geht in den Ruhestand

Nahid Yahyai war über 20 Jahre für unseren Verein tätig. Zunächst arbeitete sie in der Mediathek gegen Rassismus, es folgte die Arbeit für Geflüchtete in Netphen und in den letzten Jahren arbeitete sie mit großem Engagement für Geflüchtete in Siegen.
 
Wir danken Nahid für ihre engagierte Arbeit in all den Jahren und wünschen ihr Gesundheit und alles erdenklich Gute für die Zeit im Ruhestand.
 
(Foto: v.l.: Urdel Götting (1.Vorsitzende), Nahid Yahyai und Michael Groß (Geschäftsführer)